Toxizität und Lebensqualität nach HDR

Prospektive Erfassung von Lebensqualität und Toxizität der HDR-Brachytherapie als interstieller Boost bei der Behandlung des Prostatakarzinoms

Derakhshani P1,2, Neubauer S1,2, Weise C1,3, Spira G1,3

(1) Westdeutsches Prostatazentrum, Klinik am Ring, Köln
(2) Urologische Abteilung, Klinik am Ring, Köln
(3) Radioonkologische Abteilung, Klinik am Ring, Köln

EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG:
Wir berichten über die Ergebnisse, Toxizität und Lebensqualität (LQ) der kombinierten HDR-Brachytherapie bei lokalisiertem Prostatakarzinom mittlerer und hoher Risikogruppe.
METHODIK:
Zwischen 04/03 und 12/06 wurden 416 Patienten mittels kombinierter HDR-Afterloading-Brachytherapie behandelt. 8% der Patienten hatten ein niedriges, 40% ein mittleres und 52% ein hohes Risiko nach AUA. 53% der Patienten erhielten eine Hormontherapie. Validierte Fragebögen (IPSS, QLQ-C30, PR25-Prostata-Modul, IIEF5) dienten der Erfassung von LQ, Miktion und Sexualfunktion prospektiv vor sowie 24 Monate nach Behandlung.
ERGEBNISSE:
Das mediane Follow-Up war 34 Monate (12-56). Bei Patienten mit mittlerem/hohem Risiko verringerte sich der mediane PSA-Wert von 11 ng/ml auf 0,15 nach 36 Monaten. Die biochemische Rezidivfreiheitsrate nach 3 Jahren betrug für die hormonnaiven Patienten 87% gemäß ASTRO-Definition. Bei einem IPSS von 8,9 vor Therapie zeigte sich 3, 6 und 12 Monate nach HDR-Brachytherapie eine leichte Verschlechterung (10,6, 9,3, 10,3). Der Urinary-Bother-Score (UB) betrug unmittelbar nach der HDR 30,2, verbesserte sich aber deutlich im Laufe der folgenden zwölf Monate (23,6) und erreichte nach 24 Monaten fast Ausgangswerte (19,1). Es gab keine Veränderungen der Darmfunktion (vor HDR 4,1, nach HDR 5,8). Der allgemeine Gesundheitszustand vor Therapie war ausgezeichnet (72,4) und zeigte nur eine leichte Verschlechterung über den gesamten Nachbeobachtungszeitraum (Mittel 67,3). 24 Monate nach HDR-Brachytherapie erreichte der GHS ein stabiles Niveau von 69,8.
SCHLUSSFOLGERUNGEN:
Die kombinierte HDR–Brachytherapie bei Prostatakarzinom mit mittlerem und hohem Risikoprofil führt zu ausgezeichneter biochemischer Kontrolle und LQ bei geringer Akut- und Spättoxizität.

 
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