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Diagnostik

PSA-Test
Der Nachweis erhöhter PSA-Werte gilt heute als der empfindlichste Marker in der Früherkennung des Prostatakarzinoms. Die Kombination von PSA-Test, Ultraschall- und Tastuntersuchung der Prostata bietet die größte Sicherheit Prostatakrebs bereits in einem frühen Stadium zu entdecken. Seit dem Jahre 1991 werden durch das PSA -Screening bei der Erstdiagnose wesentlich mehr lokalisierte Prostatakarzinome ohne Metastasen erfasst als vor der „PSA-Ära“.

Das Prostata-spezifisches Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das von Prostatazellen gebildet und mit dem Prostatasekret im Ejakulat ausgeschieden wird. Es dient der Verflüssigung des Samens, tritt aber in geringen Mengen auch ins Blut über. Dennoch ist ein erhöhter PSA-Wert nicht gleichbedeutend mit dem Nachweis eines Prostatakarzinoms. Die Blutkonzentration des PSA kann auch bei gutartiger Vergrößerung und bei entzündlichen Veränderungen der Prostata erhöht sein, ebenso nach einer Ejakulation sowie nach mechanischem Druck (z.B. Fahrradfahren).

Ist der Wert trotz Ausschluss aller „Störfaktoren“ erhöht (bei älteren Patienten über 4 ng/ml - bei jüngeren Männern auch bereits unter 4 ng/ml) oder steigt in einem Jahr mehr als 0,5 ng/ml gegenüber dem Wert des Vorjahres an müssen dringend weitere Untersuchungen zum Ausschluss oder Nachweis eines Prostatakarzinoms erfolgen.

MRT mit endorektaler Spule
Die Magnetresonanztomographie (MRT), insbesondere in Verbindung mit einer kombinierten endorektalen Phased-Array Spule ist anderen sonographischen Verfahren sowohl bei der Entdeckung als auch bei der Lokalisation des Tumors überlegen. Dies gilt insbesondere für kleinere Prostatakarzinome. Das Verfahren eignet sich vor allem für Patienten mit einem unklaren oder negativen Tastbefund, bei denen eine Biopsie ansteht. Der Einsatz der MRT kann bis zu einem gewissen Grad zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen der Prostata unterscheiden.

Cholin-PET/CT-Bildgebung
Die PET/CT-Bildgebung ist in der Lage Stoffwechselaktivität zu bestimmen und zu quantifizieren, Cholin zeigt eine Mehranreicherung im Prostata-Karzinom-Gewebe. Die Spezialuntersuchung ist sinnvoll (1) bei Patienten mit Verdacht auf ein Prostatakarzinom trotz vorangegangener Gewebsprobeentnahme ohne Tumornachweis (auffälliger transrektaler Ultraschall (TRUS) und/oder auffälliger Tastbefund, fortbestehende PSA-Erhöhung), (2) zur Entscheidungsfindung und/oder zum Ausschluss von Metastasen bei Patienten mit nachgewiesenem Prostatakarzinom und (3) bei Patienten mit ansteigendem PSA-Wert nach radikaler Prostatektomie.
 
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